„Wie kann sich die Chemieindustrie zu einer biobasierten und kreislauforientierten Wirtschaft transformieren?“

Diese Frage gingen wir im Transfer-Workshop „Sustainable Chemistry“ am 15. Juni 2023 nach. Das Forschungs- und Transferzentrum für bioaktive Materie, b-ACT^matter, lud Industrie- und Wissenschaftspartner ein, um gemeinsam über zielgerichtete Transfermaßnahmen zu tüfteln.

Das An-Institut der Universität Leipzig fungiert als Nukleus für den interdisziplinären Aufbau von Forschungsexpertise in direkter Verbindung mit einem schnellen Technologietransfer von neuen bioaktiven und biohybriden Materialien gemeinsam mit Industriepartnern. Es ist auf drei Forschungsfelder ausgerichtet:

1. Enzymatisches Kunststoff-Recycling (Dr. Christian Sonnendecker)
2. Elektro-Biotechnologie (Prof. Dr. Falk Harnisch), sowie
3. Photo- Biotechnologie (Dr. Rohan Karande).

Das “Death Valley of Innovation” überspringen

Um das Risiko von Entwicklungen „vorbei am Markt“ zu minimieren, ist es wichtig, potenzielle Anwender frühzeitig in die Entwicklung einzubeziehen. Denn oftmals scheitern vielversprechende FuE-Projekte am sogenannten „Death Valley of Innovation“ – dem Übergang von der Forschungs- in die Industrielandschaft. Gründe dafür können u.a. unzureichende Förderangebote (push-Faktoren) aber auch fehlende Bedarfe vonseiten der Unternehmen (pull-Faktoren) sein.

Von der Idee zum LEGO-Prototypen

Romann und Lukas vom PIC-Team gelang es, relevante Industriepartner für zielgerichtete Diskussionsrunden zu aktivieren sowie strukturiertes Feedback für die weitere Entwicklung der innovativen Technologien zu sammeln. Die eingebrachten Expertisen aus unterschiedlichen Bereichen der Kunststoff-Industrie sorgten für wichtigen Input zu mögliche Anwendungsfeldern, potenziellen Standorte für Pilotanlagen und geforderten Material-Qualitäten.

Mit Hilfe von LEGO wurden ganze Prototypen der Wertschöpfungsketten gebaut. Diese Kreativtechnik macht abstrakte Zusammenhänge sichtbar und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“. Unsere Teilnehmer:innen hatten zudem sichtbar Spaß und zeigten echtes Talent, wie auf den Fotos zu sehen ist. Über das gemeinsame Basteln und Tüfteln konnten wertvolle Kontakte geknüpft und Kooperationen für die weitere Verwertung angebahnt werden.

Wir bedanken uns für die spannenden Redebeiträge

bei Prof. Tilo Pompe (b-ACTmatter), Dr. Susanne Ebitsch (b-ACTmatter), Prof. Falk Harnisch (UFZ), Dr. Rohan Karande (b-ACTmatter), Dr. Christian Sonnendecker (UL & b-ACTmatter), Elias Bodner (qCoat), Dr. Ingeborg Heuschkel (BASF), Dr. Marcel Grund (Yokogawa Insilico Biotechnology) und den anwesenden Gästen!